Chalkidiki, das sind die drei „Finger“, die sich vom nördlichen Griechenland aus ins Meer ausstrecken. Die Landkarte vor Augen, ist es schwer, sich bei der Urlaubsplanung für eine der drei Halbinseln zu entscheiden. Folgende Fakten helfen vielleicht dabei:
Der erste „Finger“, Kassandra, ist eher vom Massentourismus geprägt, von kleineren und größeren Hotelanlagen, Beachbars und Stränden mit glasklarem Wasser. Der dritte „Finger“, Athos fast gänzlich vom gleichnamigen Berg und mehreren Klöstern überzogen. Frauen ist der Zutritt verboten, nur wenige männliche Besucher sind pro Tag gestattet. Der mittlere Finger, Sithonia, ist für Naturliebhaber und Ruhesuchende das Richtige. Detail am Rande: Die Griechen nennen die drei Halbinseln übrigens nicht „Finger“ – sie sagen “Füße“ dazu.
Unverbaut: Sithonia auf Chalkidiki
Die rund 60 Kilometer lange Halbinsel Sithonia ist zu einem großen Teil unverbaut, der Tourismus konzentriert sich auf wenige Ortschaften. Wer jetzt die blau-weiße Idylle der Ägäis vor Augen hat, liegt falsch. Die Dörfer sind wenig charmant, es herrscht Balkan-Stimmung statt blau-weiß-getünchtem Urlaubsfeeling. Es ist die Natur, die beeindruckt: Die Landschaft ändert sich innerhalb weniger Kilometer – von Olivenhainen über Pinienwälder, Laubbäume über Hochebenen bis zu rauen Steilküsten mit versteckt liegenden Sandstränden.
Camping ist gefragt auf auf Sithonia, Chalkidiki
Die Halbinsel lässt sich gut auf der breit ausgebauten Küstenstraße umrunden. Die Gegend ist zwar mit dem Bus bereisbar, erheblich einfacher tut sich aber, wer sich vor Ort oder am Flughafen in Thessaloniki einen Mietwagen nimmt. Auch viele Griechen machen hier gerne Urlaub, die meisten davon auf einem der vielen Campingplätze, manche zelten wild. „Das ist eigentlich verboten, in der Hochsaison kommt oft die Polizei und kassiert 300 Euro Strafe“, erzählt der Besitzer einer Imbissbude in der Bucht von Kavourotripes.
Traditionelle Landwirtschaft auf Sithonia
Wer durch die Landschaft von Sithonia fährt, sieht immer wieder bunt gestrichene Bienenkisten stehen. In der Region leben 6.500 Bienenzüchter – ein Drittel aller Honigproduzenten des Landes. Auch Ziegenherden fallen auf, die vom Jeep aus zum Weiden getrieben werden. Traditioneller Käse wird in Chalkidiki aus reiner Ziegenmilch produziert und enthält viel Eiweiß. Lokale Erzeugnisse sind neben Honig und Ziegenkäse auch Kräuter, Ouzo, Tsipouro, Wein und biologisch produziertes Olivenöl. Das meiste davon, sowie Wein und Oliven, kann man zum Beispiel in „Pauls Taverne“ im ehemaligen Bergdorf Parthenonas zum Mitnehmen kaufen.
Kalte Winter, heiße Sommer
Die Dorfbewohner sind längst nach unten ins Tal gezogen, die Häuser verfielen. Mittlerweile sind viele davon renoviert und werden als Zweitwohnsitz oder Ferienwohnung verwendet. In der Taverne werden typische Gerichte aus der Region und hausgemachter Wein angeboten. Der Blick vom großen Gastgarten reicht weit, von Olivenbäumen bis zum Meer. „Meine Großeltern waren lange Zeit die einzigen, die im Dorf lebten“, erzählt die junge Wirtin. Sie hat die Taverne zwar übernommen, wohnt aber unten im Tal. „Im Winter ist es hier oben zu kalt, im Sommer zu heiß.“
Schöne Strände gibt es auf der gesamten Halbinsel zu entdecken. Man erreicht sie von Stichstraßen aus, die von der Küstenstraße abzweigen. Die meisten von ihnen sind unverbaut, im Hintergrund ragen nicht Hoteldächer hervor, sondern Bäume. In der Hochsaison muss man sich die Strände freilich mit anderen teilen.
I love it, Maria. Liebe Grüße aus Berlin und genieß die Sonne in Griechenland. Schade, dass wir uns nicht richtig verabschieden konnten. Hier regnet es in Strömen und ich sehne mich nach ein paar Grad mehr!
Pia
Liebe Pia! Danke! Ja, ging alles zeimlich schnell am Schluss. Es kommen übrigens noch mehr Geschichten, auch über Thessaloniki. Bin schon gespannt, was alle anderen draus machen. Hab grad den halben Olymp bestiegen 🙂 glg aus Griechenland
Super schöne Fotos & tolle Beschreibung – es war wirklich eher Balkan als blau weisse Idylle.. Nichts desto trotz ich mochte den herben Charm auch gerne. Und natürlich den Ouzo 😉
Liebe Annika! Ja, mal eine ganz andere Seite von Griechenland. Für mich der perfekte Ort, um in der Vorsaison das Zelt einzupacken und drauflos zu fahren. Leider ist das Wetter zum Beispiel im Juni eher durchwachsen 🙂