Goethe lag goldrichtig. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ schrieb er einst. Auch – oder vor allem – heute suchen wir oft die Erfüllung im weit Entfernten. Dabei geht es nicht darum, wie weit wir reisen, sondern mit welcher inneren Einstellung wir es angehen. Dann wird auch die eigene Heimat zum Reise-Spielplatz. Oder das Nachbarland, in dem es noch viel zu entdecken gibt.
Von Linz in einer Stunde nach Tschechien
Die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz zum Beispiel liegt nicht einmal eine Fahrtstunde von der tschechischen Grenze entfernt. Grund genug, um einen Tagesausflug nach Tschechien zu starten. Und zwar mit dem wendigen Suzuki SWIFT 1.2 Dualjet HYBRID ALLGRIP. Das Hybridauto ist kompakt und wendig – genau das Richtige für die kurvenreichen Strecken im tschechischen Böhmerwald-Gebiet.
Die gewählte Route führt auf der Bundesstraße von Linz nach Bad Leonfelden und weiter über die tschechische Grenze. Die typisch hügelige Mühlviertler Wiesen- und Feldlandschaft bleibt präsent. Bereits hier bewährt sich der Suzuki Swift und bringt viel Fahrspaß. Der kleine Flitzer ist ein Auto für all jene, die gerne noch selber fahren, schalten und beim Stehenbleiben auf steilem Gelände die Handbremse ziehen. Hilfreich sind die technisch ausgeklügtelten Extras wie der Startknopf, die automatische Beleuchtung oder das Sicherheitssystem mit Bremsfunktion bei Gefahr sowie das Spurhaltewarnsystem und die Müdigkeitserkennung.
Einkaufen im Grenzgebiet Österreich-Tschechien
Der alte Grenzposten zwischen Österreich und Tschechien ist freilich längst nicht mehr besetzt. Gleich nach dem Schild mit der Aufschrift „Tschechische Republik“ reihen sich günstige Supermärkte, Einkaufszentren, Casinos und Beauty Center aneinander. Die Oberösterreicher nutzen die Nähe zum Nachbarland Tschechien gerne, um vergleichsweise günstig einzukaufen. Viel einladender wirken aber die Obststände entlang der Straße: Frische Marillen und Kirschen werden hier feilgeboten.
Der erste größere Ort nach der Grenze heißt Vyssi Brod. Hier geht das Leben gemütlich seinen Gang. In der Konditorei „Eva“ direkt im Zentrum kann man sich die volle Zuckerdröhnung geben. Picksüße, cremige Torten in Hülle und Fülle, Rouladen, Schaumrollen und Co. reihen sich in der Theke aneinander.
Lipno: Wandern durch den Böhmerwald
Bei so viel Zucker würde ein bisschen Bewegung nicht schaden. Von Vyssi Brod in den beliebten Ferienort Lipno am Moldaustausee ist es nur eine weitere Viertelstunde Fahrt. Lipno ist ein beliebtes Sport- und Freizeitzentrum in der Region: Wandern, Wassersport, Radfahren und im Winter Skifahren sind hier angesagt. Man kann mit leichtem Gepäck anreisen und muss keine Ausrüstung mitbringen – vom Mountainbike bis zum Boot kann man sich alles ausleihen. Besonders beliebt sind die Radwege entlang des Stausees. Es gibt auch die Möglichkeit, den gesamten See zu umrunden – je nach Ausgangsort und Strecke zwischen 70 rund 90 Kilometer.
Auch Wanderwege durch den Nationalpark Böhmerwald, der in Tschechien übrigens Sumava heißt, sind in und rund um Lipno zahlreich gesät. Kurz vor der Einfahrt in die Ortschaft befindet sich eine große Staumauer. Auf dem großen Parkplatz davor lässt sich der Wagen kostenfrei abstellen. Von hier aus startet eine ganz besondere Wanderung – kurz, aber mit einem eindrucksvollen Ziel: die Felsformation Certovo Kopyto. Der Beginn des Weges ist nicht ausgeschildert, deshalb einfach dem Feldweg auf der gegenüberliegenden Straßenseite folgen. Nach ein paar Minuten folgen erst die Wander-Schilder.
Certovo Kopyto: Felsformation aus Granit
Der Pfad führt durch dichten Nadelwald mit Farnen, Moosen, Sträuchern, Wurzelwerk und Unmengen von Heidelbeersträuchern. Nach rund 20 Minuten sind die meterdicken Granitfelsen erkennbar. Sie türmen sich so übermächtig auf, als hätte sie einst ein Riese abgelegt. Der Trubel des quirligen Lipno scheint hier weit entfernt, der Blick schweift durch die Baumwipfel auf den glitzernden See. Einige der Felsen würden sich gut als Picknickplatz eignen – beim nächsten Mal.
Am Baumwipfelpfad hoch oben über dem Böhmerwald
Denn eine der größten Attraktionen des tschechischen Böhmerwaldes will ebenfalls besucht werden: Der Baumwipfelpfad in Lipno. Sportlich Ambitionierte gehen die rund 20 Minuten zu Fuß bergauf zum Start des Pfades. Beschaulich ist aber auch die Bergfahrt mit dem alten Doppelmayr-Vierer-Sesellift. Oben angekommen, wird der 675 Meter lange aus Holz gebaute Pfad beschritten.
Der Weg ist auf Stelzen gebaut, sodass man auf eindrucksvoller Höhe direkt durch ein Meer aus Nadelbäumen schreitet. An manchen Stellen sind für Mutige kleine Adrenalinproben eingebaut, andernorts wird auf Infotafeln Wissenswertes über den Wald erklärt. Höhepunkt des Baumwipfelpfades ist der 40 Meter hohe Aussichtsturm. Von hier aus reicht der Blick weit über den Böhmerwald, den Moldaustausee, über Wiesen, Felder und Hügel der Region. Der Himmel ist an diesem Tag blau und mit Wölkchen gespickt, was ein fast kitschiges Bild ergibt.
Strand-Auszeit am Modaustausee
Der Roadtrip führt rund 20 Kilometer weiter entlang des Stausees ins Örtchen Cerna v Posumavi, stets umgeben von schattigen Bäumen. Während in Lipno viel Action angesagt ist, ticken die Uhren in Cerna v Posumavi langsam. Am Seeufer reihen sich kleine Holzhäuschen eines Campingplatzes aneinander, es gibt Tüteneis und Budweiser Bier zu kaufen. Der See hat hier sogar einige kleine Abschnitte mit Sandstrand und große Badewiesen. In der Ferne sind ein paar Segler am Horizont auszumachen. Der richtige Ort, um eine Rast einzulegen und sich abzukühlen, bevor es nach Krumau geht.
Pittoreskes Städtchen Krumau
Auch der weitere Verlauf der Strecke ist überschaubar: Das beliebte mittelalterliche Städtchen Krumau (Cesky Krumlov) ist rund eine halbe Fahrtstunde von Cerna v Posumavi entfernt. Weil dieser Ort so idyllisch ist, wird er jeden Tag regelrecht von Touristen überrannt. Deshalb gibt es gleich mehrere, gut markierte Parkplätze außerhalb der pittoresken Altstadtzone. Parkplatz 1 liegt direkt hinter der Burg, man ist in wenigen Minuten in der Altstadt.
Es geht bestimmt vielen Österreichern so: In Krumau kommt schnell Urlaubsstimmung auf. Die historischen Gebäude, die engen Pflastersteingassen, die vielen Freiluftrestaurants am Moldauufer und die kleinen Geschäfte und Shops tragen dazu bei. Typisch tschechische Produkte wie Holzspielzeug, Kermik und Glasgeschirr werden angeboten. Überall duftet es nach „Trdelnik“, tschechischem Baumkuchen. Die süßen Teigrollen werden traditionell über Feuer gebacken und mit Zucker und Zimt bestreut.
Altböhmische Küche, auch für Vegetarier
Wer den ganzen Tag lang unterwegs ist, braucht aber vor der Nachspeise erst einmal etwas Deftiges im Magen. Dafür ist Tschechien genau das richtige Land. Hier verleibt man sich gerne Schweine-, Enten-, oder Kaninchenfleisch mit Knödeln und Kraut ein. Erstaunglicherweise finden sich aber auch für Vegetarier zahlreiche Optionen. Im Gasthaus „U dwau Maryi“ („Zu den zwei Marien“) hat man sich auf altböhmische Küche aus Tschechien spezialisiert. Es ist zwar kein Geheimtipp, aber wird gerne von Einheimischen empfohlen – was ja etwas heißen mag.
Die Terrasse des urigen Altstadt-Restaurants liegt direkt am Moldauufer und ist mit großen Holztischen und Bänken ausgestattet. Neben Forelle, Karpfeln, Hühnerfleisch, Rauchfleisch und Gulasch kann sich auch der vegetarische Teil der Speisekarte sehen lassen: Hirseauflauf mit Käse, Selleriepuffer, Buchweizen mit Gemüse, Kartoffelpuffer mit Sauerkraut – die Liste ist lang. Wer sich durchkosten möchte, bestellt das „Vegetarische Festessen“ und erhält von allem etwas.
Bevor der ereignisreiche Tag mit der rund eineinhalbstündigen Fahrt zurück nach Linz beendet wird, steht noch ein Spaziergang durchs abendliche Krumau am Programm. Besonders Burg mit den architektonisch interessanten Innehöfen und dem reich verzierten Schlossturm lohnen einen Abstecher. Hier oben gibt es zudem einige kleine Aussichtsplattformen, von denen man einen einmaligen Blick auf die engen Gassen und roten Dächer von Krumau hat. Bestimmt erspäht man von hier oben aus viele Orte, die beim nächsten Roadtrip nach Tschechien besucht werden wollen.
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Ich finde es super, wenn man seine Sportsachen nicht extra mit einpacken muss, sondern vor Ort ausleihen kann.
So eine schöne Gegend zum Wandern. Sieht richtig erholsam aus. Leider war ich ja noch nie im Böhmerwald.