Das Hotel “Bräuwirt” in Kirchberg in Tirol hat sich auf Gäste mit Beeinträchtigung spezialisiert.
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Das Vier-Sterne-Hotel Bräuwirt ist nach eigenen Angaben das “erste komplett barrierefreie Hotel in den Kitzbüheler Alpen”. 2006 wurde es renoviert und nach der ÖNORM B 1603 barrierefrei gestaltet: Vom Hoteleingang über die 33 Zimmer inklusive Bäder, Lift, Bar, Rezeption, Speisesaal und Wellnessbereich. “Das ganze Hotel ist barrierefrei und zwar von Kopf bis Fuß”, bestätigt Hotelchefin Katrin Koidl. “Betten und Halbpension vermietet jeder in Tirol”, so die Chefin, “wir wollten ein Nischenprodukt anbieten”.
Hohe Investitionskosten
Weil ein Verwandter seit einem Unfall selbst im Rollstuhl sitzt, hat sich die Hoteliersfamilie intensiv mit dem Thema Barrierefreiheit auseinandergesetzt und vor dem Umbau eine genaue Marktanalyse durchführen lassen. Die Investitionskosten für den barrierefreien Umbau seien zwar durchaus höher gewesen als die Standardkosten, für die Koidls war eine barrierefreie Bauweise trotzdem selbstverständlich. “Im Englischen spricht man von ‘zugänglichem Tourismus’, das ist ein viel schönerer Begriff”, sagt Koidl. Auch für eine Mutter mit Kinderwagen seien gut zugängliche Lifte und Türeingänge wichtig.
Rolliwandern und Handbiken
Die Koidls bieten ihren Gästen auch Freizeitaktivitäten wie “Rolliwandern” und Handbiken an. Auf Anfrage steht ein Tourguide zur Verfügung, der auch Einschulung am Handbike gibt. Auch Swiss-Tracs gibt es zu vermieten: Zugmaschinen, die am Rollstuhl angebracht werden und den Fahrer auch über holprige Wege ziehen. Die Tandemflüge für Rollstuhlfahrer übernimmt der Chef des Hauses höchstpersönlich, auch therapeutisches Reiten steht am Programm. Bei Bedarf kommt stundenweise ein Pflegedienst ins Hotel, auch elektronische Krankenbetten können gegen Aufpreis organisiert werden. Das Hotel bringt immer mehr Rollstuhlgäste in die Region Kitzbühel, was insgesamt zu mehr Barrierefreiheit verhilft: “Die Gemeinde hat am Badesee eine Rollstuhlrampe angebracht”, freut sich Koidl, “auch die Zusammenarbeit mit den Bergbahnen funktioniert gut.” (red, kofferpacken.at)