Unten Sonne, oben Schnee. Warum es sich gerade im Frühling lohnt, die Tiroler Landeshauptstadt zu besuchen.
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In der Eisdiele Tomaselli in der Maria-Theresien-Straße stehen die Leute Schlange. Die Sonne strahlt – das schreit nach einer Kugel Eis. Das Tomasseli hat nicht nur viele Sorten im Angebot, die Kugeln sind auch richtig groß. Während Einheimische und Touristen durch das frühlingshafte Innsbruck schlendern, ziehen 1.500 Meter weiter oben Skifahrer und Snowboarder ihre Kurven. Das sei das Schöne an Innsbruck, sagt Stadtführerin Elisabeth Grassmayr: „Vormittags gehe ich eine Skitour und nachmittags pflanze ich am Balkon in der Sonne die ersten Frühlingsblumen.“
Per Gondel in den Winter
Von der Altstadt aus, die auf 560 Meter Seehöhe liegt, dauert es nicht mal eine halbe Stunde. Und man ist im hochalpinen Gelände. Konkret: Mit der Hungerbergbahn und weiter per Gondel geht es auf die Seegrube. Dort laden Liegestühle zum Sonnenbaden ein – mitten im Schnee und mit Blick auf Innsbruck und die umliegende Bergwelt. Tipp: Im Schneeiglu, das hier jeden Winter gebaut wird und den lässigen Namen „Cloud 9 Iglu Bar“ trägt, feiern die Innsbrucker freitagabends auf knapp 2.000 Metern Seehöhe bei Events und Veranstaltungen ab.
Hafelekar: am Hausberg der Innsbrucker
Eine weitere Gondel führt in vier Minuten schnurstracks aufs Hafelekar. Beim Blick auf die Hafelekarrinne läuft ein kurzer Schauer über den Rücken. Mit einem Gefälle von 70 Prozent ist sie eine der steilsten Skirouten Europas und nur etwas für geübte Skifahrer. Um der Lawinengefahr vorzubeugen, wird der Schnee bei Bedarf kontrolliert gesprengt.
Wer von der Gondelstation am Hafelekar ein Stück zurückwandert, kann auf der anderen Seite die massiven Felsenformationen des Karwendelgebirges bestaunen.
360 Grad: Café mit Fernsicht
Gute Aussichten hat man aber auch von weiter unten aus. Zum Beispiel von der Bar 360 Grad. Sie liegt im 6. Stock des Innsbrucker Rathauses und hat einen weitreichenden Rundum-Blick.
Man sitzt in der Sonne, schlürft Kaffee und blickt auf die schneebedeckten Gipfel. „Bei uns gibt es überhaupt viele Sonnentage“ erklärt Grassmayr, „die Berge im Norden halten Regen und Stürme ab, der Föhn vom Süden beschert uns viel Sonne.“
Typische Sehenswürdigkeiten in Innsbruck
Das Zentrum von Innsbruck ist flott durchwandert. Immerhin liegt die Stadt eingekesselt zwischen der massiven Nordkette und den Gebirgszügen im Süden und ist deshalb nur fünf Kilometer breit. Pulsierender Mittelpunkt ist die Maria-Theresien-Straße, die seit einigen Jahren Fußgängerzone ist (und wo es das leckere Tomaselli-Eis gibt).
Ein Stück weiter südlich der Maria-Theresien-Straße weht ein Hauch von Paris durch Innsbruck: Die Triumphpforte sieht aus wie eine Mini-Version des Triumphbogens. Aber hat ihre eigene Geschichte: Sie wurde 1765 zur Hochzeit von Erzherzog Leopold, einem Sohn Maria Theresias, und der spanischen Prinzessin Maria Ludovica errichtet. Während der Feierlichkeiten verstarb Kaiser Franz Stephan, der Vater des Bräutigams, unerwartet. Deshalb hat die Triumphpforte heute eine fröhlich und eine traurig gestaltete Seite.
Prunkvoll: Hofburg und Goldenes Dachl
Nördlich der Maria-Theresien-Straße bekommt Innsbruck plötzlich Ähnlichkeit mit Wien. Denn auch die Tiroler Landeshauptstadt hat eine Hofburg. Auch wer sonst nicht viel mit dem Glanz und Glamour längst vergangener Zeiten anfangen kann, wird wahrscheinlich von den kaiserlichen Prunkräumen und dem prächtigen Festsaal beeindruckt sein.
Fotografieren ist dort verboten, deshalb gibt’s von innen keine Bilder.
Von der Hofburg geht’s direkt in das historische Herz Innsbrucks, die Altstadt. Hier wuselt es nur so von Touristen. Aber man braucht nur in eine der kleinen Seitengassen huschen – und schon kehrt wieder Ruhe ein.
Im Wahrzeichen der Stadt, dem Goldenen Dachl, geben sich die Innsbrucker heute das Ja-Wort: Hier ist das Standesamt untergebracht. Das mit 2.657 feuervergoldeten Kupferschindeln gedeckte Dach wurde vor mehr als 500 Jahren errichtet und hatte damals nur einen Grund: Protzen und zeigen, was man hat. Die Idee wirkt bis heute (obwohl das die Innsbrucker natürlich nicht mehr nötig haben).
Koffer packen und los geht’s:
Ein Hotel mit Weitblick ist das Hotel Grauer Bär. Im fünften Stock gibt es Panorama-Pool, Sauna, Dampfbad und einen heißen Whirlpool auf der Dachterrasse. Universitätsstraße 5-7
- Innsbruck und Kathmandu haben etwas gemeinsam: den Bergblick. Im Restaurant „Himal“ werden nepalesische Spezialitäten serviert. Wer mag, macht es sich an den niedrigen Tischen gemütlich und sitzt am Boden. Universitätsstraße 13
- Das Strudel-Café Kröll ist bekannt für seine Strudeln in allen Variationen – süß oder pikant gefüllt. Hofgasse 6
- Das Speckladele ist das kleinste Geschäft der Stadt und misst gerade einmal 5,77 Quadratmeter. Verkauft werden Speck und geräucherter Schinken von Bauern aus Tirol. Stiftgasse 4
- Der Kauf der Innsbruck-Card lohnt sich: Sie kostet für 24 Stunden nur etwas mehr, als die Gondelfahrt auf die Nordkette. Viele freie Eintritte und weitere Bergbahnen sind inkludiert.
Offenlegung
Vielen Dank an Innsbruck Tourismus für die Unterstützung.
Hallo Maria,
ich mag Tirol so, so gerne! In Innsbruck war ich leider noch nie, aber vielleicht komme ich da ja bald mal hin. Bisher kenne ich halt die Region um Kufstein 🙂
Liebe Grüße, Jean
http://jean-abovetheclouds.com
Viel Spaß beim Erkunden von Innsbruck!
Innsbruck ist ja eine der schönsten Städte Österreichs meiner Meinung nach. Wir haben die Stadt nie besucht, aber das Gebiet liegt schon auf unserer Reiseliste. Wir würden gerne ein Apartment buchen und einen Trip nach Innsbruck planen.