Costa Rica gilt als eines der 20 artenreichsten Länder der Welt. Der kleine Staat in Zentralamerika beheimatet mehr als 500.000 Tier- und Pflanzenarten und damit fünf Prozent der gesamten Biodiversität. Zum Vergleich: In Österreich leben knapp 70.000 Tier- und Pflanzenarten. Als Reisender kann man die Exotik der Tropen und die Tierwelt des Regenwaldes unkompliziert und sicher erleben. Neben dem berühmten Faultier lassen sich Brüllaffen, Klammeraffen, Totenkopfaffen und Weissschulterkapuziner gut beobachten. Außerdem Leguane, Tapire, farbenprächtige Vögel, Spinnen, Schlangen, Nasenbären und Frösche.
Fünf praktische Tipps für einen tierischen Urlaub in Costa Rica:
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1. Erwartungen herunterschrauben
Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, ist etwas ganz Besonderes. Man darf bei so einem Erlebnis aber nicht eine Tier-Doku im Fernsehen als Maßstab nehmen. Dort sieht man die wildesten und seltensten Tiere aus allernächster Nähe. Und vergisst schnell, dass dafür Experten und Tierfilmer Monate lang unterwegs waren. In der Realität sieht das anders aus: Man bewegt sich auf touristischem Terrain, hat wenig Erfahrung und nur kurz Zeit.
Empfehlung: Ohne Erwartungen losziehen und sich überraschen lassen. Wer Affen, Waschbären und Leguanen mit Garantie richtig nah kommen will, besucht am besten den beliebten, aber leider heillos überlaufenen Nationalpark Manuel Antonio.
2. Nightwalk: Gruselige Tierbeobachtung in der Nacht
Viele Tiere im tropischen Dschungel sind nachtaktiv. Wenn es dunkel ist, kommen sie aus ihren Verstecken und sind viel leichter aufzuspüren als tagsüber. In vielen Teilen Costa Ricas werden mittlerweile so genannte Nightwalks angeboten. In absoluter Dunkelheit, nur mit Taschenlampen ausgerüstet, streift man dann gemeinsam mit einem professionellen Tourguide durch den Wald.
Empfehlung: Bei unserem zweistündigen Nightwalk im Nebelwald von Santa Elena haben wir Taranteln, Frösche, ein Faultier und zwei grüne Giftschlangen erspäht.
3. Einen Tourguide buchen
In manchen Nationalparks kommt man nicht drumherum: Man darf nur hinein, wenn man einen Tourguide bucht. Andernorts kann man selbst wählen, ob man alleine oder in fachkundiger Begleitung loszieht. Meistens zahlt es sich aus, Geld dafür auszugeben. Erstens sieht man so garantiert mehr Tiere, zweitens können die lokalen Guides viel über die costaricanische Tier- und Pflanzenwelt erzählen. Drittens haben sie häufig ein Teleskop mit, das hilft, weit entferne Tiere aus der Nähe zu beobachten.
Empfehlung: Je größer die Gruppe, desto besser der Preis für geführte Tour.
4. Feste Schuhe, Fernglas und Geduld mitbringen
Aller Anfang ist schwer. Um im tropischen Regenwald Tiere zu erspähen, braucht es mitunter Geduld und Erfahrung. Um die besten Voraussetzungen zu schaffen, sind feste Schuhe und ein eigenes Fernglas notwendig. Zweiteres ist vor allem bei Vogelbeobachtungen nützlich.
Empfehlung: Mit ein bisschen Geduld, etwas Glück oder einem Tourguide bekommt man farbenfrohe Vögel wie rote Aras, Tukane und Kolibris vor die Linse.
5. Keine Angst vor giftigen oder wilden Tieren haben
Welche Tiere leben im Dschungel? Und welche davon sind gefährlich oder giftig? Natürlich gibt es in Costa Rica Tiere, denen man nicht zu nahe kommen sollte. Aber es ist äußerst unwahrscheinlich, dass man beispielsweise einem Puma oder Jaguar beim Wandern im Nationalpark begegnet. Selbst erfahrenen Guides ist dies erst ein oder zwei Mal in ihrem Leben passiert. Mehr Vorsicht ist da schon vor giftigen Tieren wie zum Beispiel Schlangen geboten. Knöchelhohe Wanderschuhe und genau auf den Weg schauen helfen.
Empfehlung: Die Ruhe bewahren! Während vier Wochen in Costa Rica haben wir drei Mal Schlangen gesehen. Zweimal davon beim Nightwalk im Wald, einmal hat sich eine Schlange auf den Balkon des Hostels verirrt. Zur Beruhigung: Costa Rica ist gut mit Gegengift ausgestattet, Schlangentote gibt es äußerst selten.